Die Zahnschmerzen entstehen dann, wenn der Zahnnerv, Zahnpulpa, oder Nerv des Zahnes, durch Karies die durch all das andere harte Zahngewebe (Zahnschmelz und Dentin, manchmal auch Zement) durchgedrungen sind und zum verwundbarsten weichen Teil des Zahnes, bzw. zum Nerv gekommen sind und in infiziert haben. Da Karies einen infektiven Prozess welcher sich im Zahninneren abspielt darstellen, dann reagiert auch der Zahnnerv, bzw. das weiche Gewebe der Zahnmitte (Bindegewebe, Blutgefäße, Nerv) darauf und wehrt sich. Die Abwehr von der Infektion bei einem gesunden Menschen verläuft so wie es die vier bekannten lateinischen Begriffe sagen, tumor, rubor, calor, dolor in der Volkssprache gesagt, kommt es zur Schwellung, Rötung, Temperaturanstieg und Schmerz, wenn das Ganze im inneren des Zahnes verläuft, wo das infizierte weiche Gewebe von harten Wänden umschloßen ist, kann der Druck auf den Nerv, mit dem Druck der auf einen Stoppel bei einer gut durchgeschüttelten Flasche mit Sodagetränk ausgeübt wird, verglichen werden. So lange bis der „Stoppel“ nicht nachläßt und die Infektion im Nerv keinen Weg zum Ausgang findet, sind die Schmerzen sprichwörtlich oder unerträglich.
In so einem Fall gibt es zwei Möglichkeiten sich der Schmerzen zu lösen.
Die erste Möglichkeit ist, diese wird Ihnen empfohlen, den Stomatologen aufzusuchen, damit er den Zahn öffnet und den Druck auf diese Weise vermindert, im weiteren Verlauf auch den Nerv herausnimmt, die zweite Möglichkeit die wir nicht empfehlen ist, dass Sie abwarten bis die Schmerzen nicht von selbst vergehen. Vielleicht vergehen die Schmerzen beim ersten Mal, vielleicht auch beim zweiten und beim dritten Mal, aber nur vorübergehend, sie werden Antibiotik, Analgetik zu sich nehmen und denken, dass Sie geheilt sind, nein ganz im Gegenteil, denn die Infektion hat nun ihren Weg gefunden, der Organismus hat eine Möglichkeit gefunden um den Druck zu vermindern…. Der komplette Prozess hat den Zahn verlassen, ist aber in viel tieferen Strukturen gewandert, nähmlich in die Kieferknochen. Die Chancen einen solchen Zahn im Kopf zu erhalten fiehlen soeben um 50%, falls sie darauf warten das der ganze Prozess auch die Kieferknochen verlässt und Sie ernsthaft anschwellen, in so einem Fall können Sie sich schon Gedanken über ein Implantat machen.
Aus dem Obigen ist klar ersichtlich, dass die Notwendigkeit einer Nervenziehung, oder fachlich ausgedrückt devitalisation des Zahnes, manchmal unumgänglich ist.
Manchmal wird die Devitalisation, sogar bei einer nicht infizierten Pulpa durchgeführt, weil sie, wenn ein nicht ausreichendes Zahngewebe vorhanden ist, die einzige Möglichkeit darstellt eine prothetische Versorgung und die Funktion des Zahnes durch einen Aufbau und Krone, wieder herzustellen.
Auch alle Karies die tiefer liegen und bis zum Pulpadach reichen oder bis zu einem Nannometer des harten Zahngewebes des Nervs, führen sicherlich zur baldigen Devitalisation. Bei aller Mühe die wir Stomatologen anwenden, um ein solches Szenario zu vermeiden, indem wir einen solchen Zahn heilen, denn es ist immer besser einen vitalen als einen toten Zahn im Mund zu haben, welcher gewöhnlich auch bedeutend matter ist als die übrigen Zähne, werden wir vom Szenaristen wieder auf den selben Weg geführt und schon nach einigen Monaten im besten Fall Jahren, schmerzt der Zahn wieder.
Es besteht noch ein Grund zur Devitalisation eines Zahnes. Wenn es sich um einen idiopathischen Zahnschmerz handelt. Schmerz dessen Ursache unbekannt ist. Dann ist die einzige Lösung, nachdem alle andere Therapiemaßnahmen keine Resultate erzielt haben, den Nerv herauszunehmen.
Für die Behandlung sind einige Zahnarztbesuche notwendig.
Falls es sich um Zahnschmerzen handelt und die Infektion hat sich nicht weiter verbreitet, dann kann sogar alles in nur einer Besuchsdauer erledigt werden. Unter den Umständen, dass der Stomatolog gut Ausgerüstet ist, mit einem Apeks-Locator und einem Endo-Motor, um den Nerv umso schneller und präziser herausnehmen zu können. Danach wird der Zahn sofort mit einer Füllung versechen. Für die Plombe werden Sie jedoch einige Tage abwarten müssen, damit sich die definitive Zahnkanalfüllung festigt und die Schmerzen vollkommen vergehen.
Im Falle, dass Sie sich solange Zeit gelassen haben, in welcher der Prozess bis in das Kiefer vorgedrungen ist, dann wird es notwendig sein den Stomatologen in einem Zeitabstand innerhal von vier Monaten zu besuchen, was wiederum von der größe des Prozesses in dem Kiefer und ob der Zahn von einer Gangrene erfasst wurde, abhängt. Alles in Allem liegt der Zweck dieser häufigen Zahnarztbesuche darin, dass der Zahnkanal vollkommen entkeimt wird, damit die Infektion nicht wieder erscheinen kann.
Alle Behandlungen sind gewöhnlich schmrerzfrei weil sie mit einer Anesthäsie vorgenommen werden, oder der Zahnnerv ist schon durch die häufigen Infektionen abgetötet worden. Falls es doch zu einem Schmerz kommt, dann ist er unerträglich und der Stomatolog trifft die Entscheidung ein Heilmittel sieben Tage lang im Zahn stehen zu lassen , um den Nerv abzutöten und ihn nachher schmerzfrei herauszunehmen.